Bäckerin bei einsortieren ihre Waren
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Frischer Wind im Bäckerhandwerk Meisterbrief Bäcker: So geht Zukunft

Mehr "goldener Boden" geht nicht: Ob es um die Installation von Photovoltaikanlagen geht, um Betriebsübernahmen im Mittelstand oder um die Wiederbelebung der Gastronomie – Handwerkerinnen und Handwerker sind derzeit so begehrt wie nie. Terminkalender und Auftragsbücher sind voll, jetzt braucht es nur noch motivierte junge Macherinnen und Macher, die sich dieser Zukunftsaufgabe stellen. So wie Amelie Bruck (20) und weitere frischgebackene Bäckermeisterinnen und -meister.

Sie kamen nicht nur aus der Bundesrepublik, sondern auch aus dem benachbarten Ausland, um sich an der Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim e. V. auf die Meisterprüfung vorzubereiten. Gemeinsam mit ihren Mitprüflingen sicherte sich Amelie Bruck den begehrten Meisterbrief, nachdem sie Abitur und Ausbildung in der Familienbäckerei ihrer Eltern bereits in der Tasche hatte.

 Nähere Informationen zur Akademie Deutsches Bäckerhandwerk Weinheim e. V. erhalten Sie über folgenden Link Hier geht es zur Akademie-Weinheim

"Für mich persönlich bedeutet der Meistertitel, vielseitig Kenntnisse für meinen ‚Werkzeugkoffer‘ gesammelt zu haben", so die junge Bäckermeisterin. Zu ihren neuen "Werkzeugen" gehört das Wissen über die Rohstoffe und biochemischen Vorgänge, den Umgang mit modernen Geräten sowie die wirtschaftlichen Prozesse in einer Bäckerei.

All das in Summe liefert die Basis für die Übernahme führender Positionen oder für die eigene Existenzgründung. Handwerk ist also – entgegen weitläufig verbreiteter Meinungen – weit mehr als nur kariertes Hemd, Hammer und Bagger: Handwerk ist ein komplexer Wirtschaftszweig, der schlaue Köpfe braucht und attraktive berufliche Perspektiven bietet.

Kontakt

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Unsere Beraterinnen und Berater der Abteilung Ausbildungs- und Nachwuchssicherung stehen in Fragen rund um die Ausbildung zur Verfügung.

Nicht umsonst hat die Bundesregierung bereits vor knapp zehn Jahren den Meisterbrief formell einem akademischen Bachelorabschluss gleichgestellt (Niveau 6 im deutschen und europäischen Qualifikationsrahmen DQR/EQR).

Gerade heute ist die Politik mehr denn je im aktiven Gespräch mit dem Handwerk, um Fachkräfte zu mobilisieren und Ungleichheiten auszumerzen, wie zuletzt in der Pressekonferenz von Bundeskanzler Scholz und Corina Reifenstein im Rahmen eines Gesprächs mit Unternehmerfrauen im Handwerk am 7. März 2023 in Cottbus.

Bundeskanzler Scholz unterstrich die Bedeutung des Handwerks: "Wenn wir all das schaffen wollen, was wir uns für unser Land vorgenommen haben, dann wird das nur gelingen mit einem starken Handwerk."





Knapp 10.000 Meisterbetriebe alleine im Bäckerhandwerk

Mit 9.965 Meisterbetrieben, einem Gesamtumsatz von 14,89 Mrd. Euro und 240.800 Mitarbeitenden behauptete sich das deutsche Bäckerhandwerk sogar mitten in der Coronapandemie im Jahr 2021 als einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren hierzulande (Quelle: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks). Die Bäckerinnen und Bäcker stützen auch durch ihre Investitionen den Wirtschaftsstandort Deutschland: Jährlich fließen rund 500 Mio. Euro in Maschinen, Fuhrpark und Einrichtung.



Bäckerhandwerk in Deutschland: Strukturzahlen 2015 bis 2022

Einheit20152016201720182019202020212022
Betriebe1Anzahl12.15511.73711.34710.92510.49110.1819.9659.607
BeschäftigteAnzahl275.200273.400273.700270.400266.000255.300240.800238.200
dav. AuszubildendeAnzahl18.81117.87417.30116.01814.77313.41112.24210.846
Gesamtumsatz2Mrd. Euro13,9914,2914,4814,6715,2214,4514,8916,27
Ø Mitarbeiterzahl je BetriebAnzahl22,623,324,124,725,425,124,224,8
Ø Jahresumsatz je Betrieb1.000 Euro1.1511.2181.2761.3431.4511.4191.4941.694

Quelle: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks e. V., Berlin, 2023
1Stand: jeweils zum 31.12. (Handwerksrolle)
2Ohne Mehrwertsteuer



Als eine dieser 240.800 Mitarbeitenden hat Amelie Bruck nach ihrem Meisterabschluss noch viel vor: Die geprüfte Betriebswirtin (HwO) und der Meistertitel im Konditoren-Handwerk sollen folgen. Genau diese Kombination aus handwerklicher Arbeit und geistig fordernden Themen macht den Bäckerberuf 4.0 so interessant.

Jungen Gesellinnen und Gesellen gibt Amelie Bruck den Tipp: "Unbedingt den Meisterkurs machen! Diese Möglichkeit sollte man wahrnehmen."

Auch branchenübergreifend treibt das Handwerk die deutsche Wirtschaft mit mehr als 5,3 Mio. Beschäftigten in rund einer Million Betrieben und einem Jahresumsatz von über 500 Mrd. Euro kräftig voran.



Vom Friseur und Augenoptiker über Konditoren und Zahntechniker hin zum Mechatroniker und Elektroniker: Zahlreiche Handwerksberufe warten in Deutschland auf die neue Generation.

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Zu sehen sind 4 Personen der Kampagne des Deutschen Handwerks
handwerk.de





Jetzt sind auch Eltern gefragt, die ihren Kindern den Weg in eine aussichtsreiche Zukunft ebnen möchten und dabei nicht zwingend an ein Hochschulstudium denken.

In unserer Funktion als Handwerkskammer Mannheim beraten wir Eltern und angehende Auszubildende zum Thema Handwerk hier in der Region. Jedes Jahr beginnen mehrere Tausend Jugendliche in unserem Kammerbezirk eine Ausbildung im Handwerk. 

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Wir nehmen unsere Aufgabe sehr ernst und bieten neben der Regelung und Überwachung von Berufsausbildungen ausführliche Beratungen bereits vor Ausbildungsbeginn. Schluss also mit ungeliebter Berufs- oder Studienplatzwahl: Handwerk macht glücklich.



91 Prozent der Handwerkerinnen und Handwerker sind stolz auf ihren Beruf und ihre Leistung, bestätigt die Studie "Handwerksstolz" der Universität Göttingen.