Mann sitz in der Werkstatt und schaut auf sein Handy.
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Pressemitteilung vom 12.04.2021Tipps um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden

Ausbildungsabbrüche vermeiden – Fünf Tipps für Unternehmer

Jedes Jahr starten viele junge Menschen mit einer Ausbildung auch ein neues Kapitel in ihrem Leben. Aber nicht bei allen läuft es "reibungslos". Mancher Lehrling findet sich in seinem Umfeld nicht zurecht und denkt manchmal auch verfrüht an einen Abbruch der Ausbildung.

Die Gründe für einen Ausbildungsabbruch können stark variieren und nicht alle lassen sich vermeiden. Aber es gibt durchaus Möglichkeiten für den Betrieb, rechtzeitig zu handeln, bevor es zum Ausbildungsabbruch kommt.

Laura Sauer, Ausbildungsberaterin der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, hat fünf Tipps für Unternehmer, um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden. "Zunächst ist es wichtig, dass sich ein Lehrling ein realistisches Bild vom Berufsalltag in seinem Beruf gemacht hat." Daher sei es wichtig, Betriebspraktika anzubieten und Praktikanten die Vielfältigkeit des Berufs zu zeigen, aber auch weniger schöne Aspekte aufzuzeigen. Für Sauer ist es wichtig, dass der neue Lehrling den Eindruck erhält, er sei willkommen: "Planen Sie den ersten Tag oder auch die erste Woche und weisen Sie ihm oder ihr konkrete Ansprechpartner und Paten zu", gibt sie zu bedenken. Dabei betont Sauer weiter, dass Kommunikation das "Zauberwort" sei. "Bleiben Sie im Gespräch und führen Sie alle 2-3 Monate ein Beurteilungsgespräch in dem Sie Möglichkeiten des Feedbacks in beide Richtungen zulassen", rät sie weiter.

Und wenn es dennoch nicht klappt, "holen Sie sich Unterstützung", macht sie deutlich. Denn es gebe verschiedene Unterstützungsangebote von Seiten der Agentur für Arbeit, Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen (VerA) und ähnliche Projekte. Und natürlich könne auch ein vermittelndes Gespräch mit einem Ausbildungsberater der Handwerkskammer weiterhelfen. Dass Personalführung kein Selbstläufer ist, weiß auch Sauer, denn sie rät, die Weiterbildung zu den Themen Personalführung und Ausbildung zu suchen und den Austausch mit anderen Ausbildungsbetrieben zu pflegen.

"Dann könnte ein Ausbildungsabbruch vermieden werden", ist Sauer überzeugt und rät, die Hilfe der Handwerkskammer gerne auch frühzeitig in Anspruch zu nehmen um die Möglichkeiten zu besprechen. Denn ein Abbruch der Ausbildung sollte wirklich nur der allerletzte Ausweg sein. Auf jeden Fall ist es besser, etwa seinem Ärger im Gespräch mit dem Ausbilder Luft zu machen oder Missverständnisse frühzeitig aus dem Weg zu schaffen. Auch Lernschwierigkeiten sollten frühzeitig erkannt und angegangen werden. "Es gibt viele Möglichkeiten, die Betriebe und Lehrlinge nutzen können. Die beste Lösung ist, wenn beide Seiten die Ausbildung nicht vorschnell aufgeben", sagt Sauer abschließend.

 

5 Tipps um Ausbildungsabbrüche zu vermeiden

  1. Bieten Sie gute Praktika an
    Für eine fundierte Berufswahl ist es wichtig, sich ein realistisches Bild vom Berufsalltag im Ausbildungsberuf zu machen. Bieten Sie also Ihren Bewerbern Betriebspraktika an und zeigen Sie den Praktikanten die Vielfältigkeit Ihres Berufes! Gehen Sie dabei auch auf weniger schöne Aspekte ein um Enttäuschungen im Nachhinein zu vermeiden.
  2. Gestalten Sie den ersten Tag im Betrieb
    Der Ausbildungsvertrag ist unterschrieben und nun kann es bald losgehen! Der erste Eindruck zählt. Planen Sie den ersten Tag oder auch die erste Woche Ihres neuen Auszubildenden und weisen Sie ihm/ihr konkrete Ansprechpartner oder Paten zu. So fühlt er sich angenommen und freut sich auf die Ausbildung in Ihrem Unternehmen.
  3. Bleiben Sie im Gespräch
    Kommunikation ist das Zauberwort! Deshalb bleiben Sie regelmäßig mit Ihrem Auszubildenden im Gespräch. Bestenfalls führen Sie alle 2-3 Monate ein Beurteilungsgespräch. Lassen Sie dabei auch den Auszubildenden seine Ausbildung und Fähigkeiten einschätzen und ein Feedback zur Ausbildung in Ihrem Betrieb geben. Nehmen Sie Kritik an und ernst.
  4. Holen Sie sich Unterstützung
    Gibt es Probleme im schulischen Bereich oder auch direkt im Ausbildungsbetrieb gibt es eine Vielzahl an Institutionen die helfen können. Sei es durch ausbildungsbegleitende Hilfen, einen VerA-Begleiter zur Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen oder auch ein vermittelndes Gespräch mit einem/einer Ausbildungsberater/-in Ihrer Handwerkskammer.
  5. Bilden Sie sich weiter!
    Bleiben Sie am Ball und bilden Sie sich sowohl fachlich in Ihrem Handwerk als auch in den Themen Personalführung und Ausbildung regelmäßig weiter. Auch ein Austausch mit anderen Ausbildungsbetrieben in Ihrer Region kann aufschlussreich und gewinnbringend sein.